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4.5.06

Problemfelder

Es gibt immer irgendwelche Listen. Sind es manchmal 200 Dinge die man gemacht haben soll, sind es ein anderes Mal sogar 1000 Dinge, die man gesehen haben sollte. Während sich ersteres noch nach Arbeit anhört, scheint zweiteres eine eher eine passive Tätigkeit zu sein. Theoretisch kann man Orte wie die Wachau, Ngorongoro (inzwischen vertippe ich mich nicht einmal mehr) oder Stone Town auch auf der heimischen Mattscheibe an sich vorbeiflimmern lassen. Oder den Löwennachwuchs aus dem Seitenfenster eines Jeeps zuschauen, ganz gemütlich.
Wenn man sich dagegen in Gruppierungen verirrt, die etwas abseits vom gesellschaftlichen Mainstream liegen (spatial & mental), trifft man auf noch seltsamere Meinungen. Dass man beispielsweise unbedingt einmal Malaria gehabt haben muss. Warum auch immer dem so sein sollte. Ich bleibe vorläufig lieber bei Lariam und lese statt King Grisham, vermutlich die angenehmere Lösung. Nach den Erfahrungen der letzten Woche ist mein Bedarf an Krankheiten auch erst einmal gedeckt, bevor ich mir das nächste Mal etwas einfange, will ich erst wieder ein paar Kilo zunehmen. Nachdem ich meine kleinen Gäste in ein paar Tagen und mit medikamentöser Hilfe hoffentlich losgeworden bin, dürfte das auch problemlos klappen. Eine Infektion mit Entamoeba histolytica kommt für mich persönlich jedenfalls auf keine Liste. Zumindest auf keine positive. Alleine schon der Nachname verheißt wenig Gutes...
Nichtsdestotrotz hat mein kleiner Ausflug in den tanzanischen Norden am letzten Wochenende stattfinden können, auch wenn ich die unzähligen, endlos laaaaangen Stunden im Jeep dank anhaltender Übelkeit teilweise exzessiv bereut habe. Wirklich. Falls es eine Hölle gibt, habe ich definitiv ein paar Jahre Rabatt verdient. Insbesondere, wenn es Bonusjahre für erschwerte Bedingungen gibt: tollpatschigerweise könnte man sich beispielsweise auf der Rückfahrt die Kniescheibe an einem Türrahmen anschlagen, woraufhin das Knie beschließt, auf jede Belastung mit unterschiedlich starken Schmerzwellen zu reagieren. Oder auch einfach nur, wenn es abgewinkelt wird. Nachdem in einem durchschnittlichen Jeep etwa ähnlich viel Platz zum Ausstrecken der Beine verfügbar ist wie in der Economy-Class eines Flugzeuges, sieht man dann einigen spannenden Stunden auf holprigen Straßen entgegen. Wenn man sich also dämlich genug anstellt (beispielsweise vor der Abreise nicht abklären lässt, woran man erkrankt ist) wird aus dem passiven Genießen der afrikanischen Großwildpopulationen plötzlich eine eher anstrengende Safari - die sich aber trotzdem lohnt. Mehr dazu dann im eigentlichen Reisefragment.

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Auf gut Deutsch: Ruhr. Wer sich abschrecken lassen möchte, kann sich ja den Artikel auf Wikipedia dazu ansehen. Und dann weitersurfen zu netdoktor.de (im Nachhinein doch keine so gute Idee...). Ein Lob an den Patienten für seine Gelassenheit; ich wünsche baldige, gute Besserung.

4/5/06 20:04  
Anonymous Anonymous said...

irgendwie klingt das immer noch nach mehr Abenteuern als gut für dich ist, Fechter!
btw: ich hoffe wir bekommen auch von der Safari fotos zu sehen. (Oder gab's in der Hölle keine Kameras?)

gute Genesung und zukünftige Keimfreiheit!
Markus

5/5/06 15:41  
Blogger fechter said...

tja, afrika eben - ist ja nicht so, dass ich nicht gewusst hätte, was auf mich zukommt.
fühle mich inzwischen auf jeden fall wieder wohler und schaue vermutlich auch wieder etwas fitter aus. jetzt noch ein paar tage etwas mehr essen, dann bin ich wieder beim ausgangszustand. ;)

5/5/06 16:46  

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