Eidgenössisches WM-Allerlei
Zwei Dinge muss man den Schweizern lassen:
- dass man ohne ein einziges Tor zu kassieren bis ins Achtelfinale kommen kann: beachtlich.
- dass man ohne ein einziges Tor zu kassieren aus dem Achtelfinale ausscheiden kann: tragikomisch.
Von Zeit zu Zeit schleichen sich, weitgehend unbemerkt, kleine Unstimmigkeiten in meine Texte - fremde Vokabeln, ungewohnte Phrasen. Das ist weniger den zahlreichen Waswahili geschuldet als vielmehr der Tatsache, dass es hier viele Schweizer hat. Entsprechend gut war die Stimmung hier während der Vorrundenspiele der Gruppe G - bis es die kleine Delegation aus den gesammelten Kantonen schließlich ins Achtelfinale geschafft hatte, von uns auf der großen Leinwand begleitet und mittels Toblerone gewürdigt. Ganz anders der gestrige Abend: ein Großteil der örtlichen Exilhelvetier war aus verschiedenen Gründen nicht in Ifakara. Als der Ball wieder einmal zu Rollen anfing, versammelten sich nur drei Expats mit den Locals vor dem nächstgelegenen Fernseher, ohne (waschechte) schweizerische Beteiligung. Dank einer weiß-bekreuzten roten Kerze wurde unser Tisch zumindest formell markiert und der Schein gewahrt. Vielleicht war es auch einfach kein gutes Omen - wenn man schon mit einer Trauerkerze auftaucht...
Am Ende der ersten Halbzeit war ich dann knapp davor, einzuschlafen,danach ging es rasch bergauf. Zu irgendeinem Zeitpunkt in der zweiten Hälfte erreichte das Spiel den Punkt, an dem es so trashig wurde, dass es schon wieder lustig war. Plan 9 from Outer Space auf der grünen Wiese, sozusagen. Gut, es gab keine umfallenden Kartongrabsteine und die Hauptdarsteller dürfen im Stadtion ab und zu ausgetauscht werden, ohne dass man sich als Zuschauer beschweren kann - aber abgesehen davon waren gewisse Parallelen zu erkennen. Je näher das Ende der regulären Spielzeit rückte, desto mehr Lästereien mussten die Mannschaften über sich ergehen lassen - von den grundlegenden "das Runde ins Eckige, irgendwo da hinten muss es sein" bis hin zu Witzeleien über die eingeblendeten Statistiken: "Offside: 0 - 1". Immerhin, wenn es zu einem (einzigen!) Abseits gereicht hat, muss zwischendurch einmal jemand den Ball Richtung Tor befördert haben. Die nächste Frage war dann naheliegend: wann zählt ein Spielzug eigentlich als "Torschuss"? Reicht die generelle Richtung, aka "schmale Seite des Feldes"? 10m rund um den Kasten? Und warum sind die Schweizer nur perfekt darin, die Geschwindigkeit völlig aus dem Spiel zu nehmen? Weil sie den Ball bekommen und dann erst einmal warten? Die Anspielung auf eine gewisse Stadt bleibe an dieser Stelle lieber unerwähnt.
Lachend ging der Fußballmarathon in die Verlängerung, bis es plötzlich dunkel wurde. Stromausfall. Als ein Angestellter des Lokals den Fernseher schon dieb- und vandalensicher verstauen wollte, blinkten die Neonröhren wieder auf, er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen - wir freuten uns. Die meisten Locals hatten zu dem Zeitpunkt längst aufgegeben - und auch wir zogen beim nächsten Stromausfall schließlich ab, ohne das Ende zu erleben. Etwas später flatterte dann eine SM herein: kein einziges Tor für die Schweiz, drei für die Ukrainer. Naja.
Als sonstige WM-Begleitung kann ich dann noch dies und das empfehlen.
- dass man ohne ein einziges Tor zu kassieren bis ins Achtelfinale kommen kann: beachtlich.
- dass man ohne ein einziges Tor zu kassieren aus dem Achtelfinale ausscheiden kann: tragikomisch.
Von Zeit zu Zeit schleichen sich, weitgehend unbemerkt, kleine Unstimmigkeiten in meine Texte - fremde Vokabeln, ungewohnte Phrasen. Das ist weniger den zahlreichen Waswahili geschuldet als vielmehr der Tatsache, dass es hier viele Schweizer hat. Entsprechend gut war die Stimmung hier während der Vorrundenspiele der Gruppe G - bis es die kleine Delegation aus den gesammelten Kantonen schließlich ins Achtelfinale geschafft hatte, von uns auf der großen Leinwand begleitet und mittels Toblerone gewürdigt. Ganz anders der gestrige Abend: ein Großteil der örtlichen Exilhelvetier war aus verschiedenen Gründen nicht in Ifakara. Als der Ball wieder einmal zu Rollen anfing, versammelten sich nur drei Expats mit den Locals vor dem nächstgelegenen Fernseher, ohne (waschechte) schweizerische Beteiligung. Dank einer weiß-bekreuzten roten Kerze wurde unser Tisch zumindest formell markiert und der Schein gewahrt. Vielleicht war es auch einfach kein gutes Omen - wenn man schon mit einer Trauerkerze auftaucht...
Am Ende der ersten Halbzeit war ich dann knapp davor, einzuschlafen,danach ging es rasch bergauf. Zu irgendeinem Zeitpunkt in der zweiten Hälfte erreichte das Spiel den Punkt, an dem es so trashig wurde, dass es schon wieder lustig war. Plan 9 from Outer Space auf der grünen Wiese, sozusagen. Gut, es gab keine umfallenden Kartongrabsteine und die Hauptdarsteller dürfen im Stadtion ab und zu ausgetauscht werden, ohne dass man sich als Zuschauer beschweren kann - aber abgesehen davon waren gewisse Parallelen zu erkennen. Je näher das Ende der regulären Spielzeit rückte, desto mehr Lästereien mussten die Mannschaften über sich ergehen lassen - von den grundlegenden "das Runde ins Eckige, irgendwo da hinten muss es sein" bis hin zu Witzeleien über die eingeblendeten Statistiken: "Offside: 0 - 1". Immerhin, wenn es zu einem (einzigen!) Abseits gereicht hat, muss zwischendurch einmal jemand den Ball Richtung Tor befördert haben. Die nächste Frage war dann naheliegend: wann zählt ein Spielzug eigentlich als "Torschuss"? Reicht die generelle Richtung, aka "schmale Seite des Feldes"? 10m rund um den Kasten? Und warum sind die Schweizer nur perfekt darin, die Geschwindigkeit völlig aus dem Spiel zu nehmen? Weil sie den Ball bekommen und dann erst einmal warten? Die Anspielung auf eine gewisse Stadt bleibe an dieser Stelle lieber unerwähnt.
Lachend ging der Fußballmarathon in die Verlängerung, bis es plötzlich dunkel wurde. Stromausfall. Als ein Angestellter des Lokals den Fernseher schon dieb- und vandalensicher verstauen wollte, blinkten die Neonröhren wieder auf, er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen - wir freuten uns. Die meisten Locals hatten zu dem Zeitpunkt längst aufgegeben - und auch wir zogen beim nächsten Stromausfall schließlich ab, ohne das Ende zu erleben. Etwas später flatterte dann eine SM herein: kein einziges Tor für die Schweiz, drei für die Ukrainer. Naja.
Als sonstige WM-Begleitung kann ich dann noch dies und das empfehlen.
2 Comments:
Hey Baz Luhrmann!! Ich hoffe, du trägst auch schön viel Sonnencreme! :)
Und auch wenn seine restlichen Tipps nicht wissenschaftlich bewiesen sind, kann man doch ganz gut nach ihnen leben... :)
also achtet doch jemand auf die subtitles. hast du die anderen auch zuordnen können? ;)
und nein, ich verwende keine sonnencreme.
glg,
fechter
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