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6.10.06

Metablogging

Abstrahiertes Reflektieren: Konstrukte darüber, wie es einem während einer Reise gegangen ist, womöglich ohne deskriptive Texte oder illustrierende Bilder. Loses Verknüpfen von Gedanken, eventuell auch Vernetzungen mit Ideen herstellen, die nur über einige Ecken mit der Reise zu tun haben. Eine Meta-Ebene.

Katalogtexten: Bildlastiges Schwärmen, folgt der "mein Haus, mein Auto, mein Pool" Idee. Je nach Zielgruppe kann auch von miserablem Essen und lebensgefährlichen Ausflügen geschwärmt werden.

In die Krämerseele blicken: wenn Kostenaufstellungen plötzlich den restlichen Inhalt erdrücken. Erzählungen über das eigene Verhandlungsgeschick, über die günstigsten Cocktails und die vielversprechensten Spartipps lassen vermuten, dass man die Reiseziele eigentlich nur auf einer Liste abhaken wollte, sei sie imaginär oder auch ganz real. Reisen, koste es was wolle – so lange die Kosten nicht finanzieller Natur sind. Bei vernachlässigbarer In/Deflationsrate für Folgegenerationen interessant.

Hallo liebes Tagebuch: für Papierallergiker neuerdings in elektronischen Form.

Wandeln in der Textwüste: traditionelle Berichterstattung, überlagert die bisherigen Varianten. Nur sprachliche Bilder, je nach Talent und Engagment sehr interessant bis ermüdend.

Versinken im Bilderrausch: die Diashow ohne Vortragenden, ähnlich wie die Textwüste abhängig von der Qualität und, mehr noch, der Quantität der Bilder.


Was mache ich? Schwanken. Die detaillierteste Schilderung war wohl jene von der Suche nach dem Päckchen, die tendentiell textlastigeste jene vom Ruaha National Park. Meist versuche ich einfach nur, den Fotos einen inhaltlichen Rahmen zu geben: warum hat genau hier der Verschluss geklickt? Speziell, wenn sonst auch noch viel zu erledigen ist – das Nachbearbeiten der Bilder ist zeitaufwändig, das Texten auch nur akzeptabler Fragmente noch viel mehr. Und nicht immer kann ich mir die Zeit nehmen – insofern: manchmal ist ein "zuviel" an Information in einem Text einfach der Trägheit geschuldet, sich nicht über die Banalitäten erheben zu wollen. Und einmal ganz ehrlich: die Neugierde wird trotzdem gestillt, oder?
Wenn ich glaube, dass sich eine Zeit etwas Besseres verdient hat, als ich im Moment zu produzieren im Stande bin, lasse ich es manchmal auch einfach bleiben – bis wieder Zeit gekommen ist.

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