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28.3.06

Mikrosafari

Wie der/die eine oder andere vielleicht weiß, liegt Ifakara im Kilombero Distrikt, auch bekannt für den Kilombero River, der im Kilombero Valley fließt. Ist die Logik der Benennung nachvollziehbar? Gut. Folgt man der Strasse aus Ifakara etwa zwanzig Radminuten in Richtung Süden, erreicht man die Fähre, die den Fluss tagsüber regelmäßig überquert. Wenn man kurzentschlossen nach Feierabend aufbricht, um bei einer kleinen, dort gelegenen Bar (Mzungus würden es einfach als Container bezeichnen) etwas zu trinken, kann das mit etwas Glück zu interessanten Fotos führen, so heute geschehen.
Wie schon erwähnt, herrscht Regenzeit – die Umgebung Ifakaras ist ergrünt. In wenigen Monaten wird sich hier gerüchteweise wieder eine staubig trockene Einöde ausbreiten, so unglaublich das im Moment auch klingt. Die Fotos weiter unten sind etwa auf halbem Weg zwischen Ifakara und dem Fluss entstanden. Laut meinem Begleiter, dem ich auch die meisten der anderen Infos verdanke, war die Sicht nach den Regengüssen außergewöhnlich gut. Um ein Gefühl für die Weitläufigkeit der Gegend zu bekommen: auf zwei Fotos (Richtung Norden und Süden) sieht man am Horizont Berge, alles dazwischen ist das Tal des Kilombero.
Fangen wir an: Sonnenuntergang, gegen 18:30, Blickrichtung Norden. Auf der linken Seite, hinter den Bäumen, verbirgt sich irgendwo Ifakara.
Eine Vierteldrehung nach links zeigt uns drei Dinge. Erstens, dass ich mich in die richtige Richtung gedreht habe, da die Sonne tatsächlich vor mir untergeht. Zweitens, ein typisches Fahrzeug aus der Gegend (in gutem Zustand und erstaunlich leer), das sich unbemerkt von hinten genähert hat und drittens, dass der Jeep fast über meinen Rucksack gefahren wäre.

Nachdem sich die Staubwolke wieder gelegt hat, entstanden die nächsten beiden Bilder. Einmal hat sich eine einheimische Frau aufs Bild gemogelt, einmal mein Kollege – die beiden sollten nicht sehr schwer auseinander zu halten sein. Blickrichtung: Süden.



Die noch fehlenden Himmelsrichtung, Osten, hatte dann ein besonders interessantes Phänomen zu bieten. Ich hätte es als den Schatten der Wolke im Westen interpretiert, nur worauf sollte er fallen?


Als wir zum Fluss kamen, war die Sonne – erinnert sich jemand an die Trickfilme, in denen die Sonne hinter den Horizont fällt? - schon verschwunden, dank Äquatornähe bricht hier die Nacht wirklich schnell herein. Aus diesem Grund gibt es auch keine Fotos von der Fähre, den Nilpferden oder den Krokodilen, die hier irgendwo auf unvorsichtige Fotographen warten*. Ich werde es nachholen.
Die Rückfahrt war – gelinde gesagt – spektakulär. In weitem Umkreis findet sich keine künstliche Lichtquelle außer Taschen- und Fahrradlampen, dazu die klare Luft: plötzlich ward das Himmelzelt aufgespannt. Sterne vom Zenit bis knapp über dem Horizont, ohne dass ein bunter, heller Schimmer als Lichtverschmutzung die ferneren Lichter überdecken würde. Die Milchstrasse, in Österreich meist nur schwach, wenn überhaupt, zu erkennen, zog sich von einem Horizont zum nächsten, das Kreuz des Südens kündete von der weiten Reise über den Äquator und nur Orion ließ ein gewisses Gefühl der Vertrautheit aufkommen.


*) Nein, in Afrika lauert nicht hinter jeden Ecke ein Löwe oder ein anderes wildes Tier. Wirklich nicht. Alles dumme Gerüchte.

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

"*) Nein, in Afrika lauert nicht hinter jeden Ecke ein Löwe oder ein anderes wildes Tier. Wirklich nicht. Alles dumme Gerüchte"

wenn ich mir die tollen Fotos da so ansehe stellt sich in diesem Zusammenhang auch die folgende Frage: von welchen "Ecken" ist in diesen Gerüchten die Rede....

8/4/06 15:24  

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