Intermezzo
Soweit der Katalogtext. Übersetzt bedeuten die drei Punkte:
Es ist eiskalt. Abendessen und Frühstück mit Haube und warmer Jacke einnehmen, an den heißen Getränken wärmen und danach so schnell wie möglich in den Schlafsack. Basecamp / Achmed sei an dieser Stelle gedankt: das robuste Zelt hat in der Nacht sicher einiges an Wind und Feuchtigkeit abgehalten.
Kein Windschutz. Eine stete Brise empfing uns und brachte im Laufe der Zeit alles mögliche mit. Insbesondere erwähenswert: der Staub aus dem Krater sowie die nass-kalten Nebelwolken, die sich nachts auf uns herabsenkten.
In Ruaha konnten wir schon ein paar Erfahrungen mit Wildtieren rund um das Camp sammeln. Dass sich einige deutsche Camper am späten Nachmittag gegenseitig mit Tiermist bewarfen, war aus sicherer Distanz zwar immer noch etwas ungustiös, aber zumindest unterhaltsam. Von den Leuten hatte sich aber keiner die Frage gestellt, wie das Zeug neben ihr Zelt gekommen war – und welches Tier die beachtlich großen Häufchen hinterlassen hatte. Eine zierliche Gazelle war es sicher nicht.
Einen Teil des Rätsels konnten wir bald lösen. Kurz nach der Ankunft herrscht helle Aufregung beim kleinen Wasserturm: ein Elefant hatte sich aus dem Wald angeschlichen. Wasserdiebe! Selbst uns Touristen fällt es schwer, Tiere in Elefantengröße zu übersehen - der zweite, etwas verspätete Dickhäuter wird dann schon aus weiter Entfernung gesichtet. Generell ist sich niemand ganz sicher, wieviel Respektsabstand empfehlenswert wäre, die Meinungen gehen von "ich will ein Foto mit dem Elefanten und mir" (~7m) bis "ich renne lieber ins Zelt" (<150m).
Nach dem Essen hat sich draußen tintenschwarze Finsternis ausgebreitet. Auf dem Weg zum Zelt tauchen im Schein der Taschenlampe überraschend viele schwarz-weiße Streifen auf: eine Zebraherde zieht durch das Lager. Meine Kamera besitzt praktischerweise ein relativ starkes Hilfslicht, um auch nachts scharfe Bilder machen zu können. Als meine Begleiterin sich also dekorativ vor eines der Zebras stellt, leuchtet besagtes Licht auf – und plötzlich glaube ich von rechts hinter dem Zebra zwei gelbe Punkte in meine Richtung aufleuchten zu sehen.
Eine kurze Denkpause meinerseits (Kopfhöhe, Form, Schatten des Schädels) wird – klassisch dämlich – von einem zweiten Versuch mit der Lampe gefolgt. Tatsächlich, zwei gelbe Augen. Und sie schauen immer noch exakt in meine Richtung. Eigentlich starren sie. Hm.
Auch wenn der Guide vorhin noch gesagt hat, dass die Tiere alle harmlos und an Menschen gewöhnt sind – ein ausgewachsener Wasserbüffel, der mich eine halbe Minute lang anstarrt, ist mir nicht geheuer. Ein Tier, dass man dank dunklem Fell nach Sonnenuntergang nicht sehen kann und das als notorisch unberechenbar gilt? Grund genug, zügig im Zelt zu verschwinden. Mit Sonnenaufgang soll es schon wieder weiter gehen, in den crater.
2 Comments:
Huch - da sieht man ja zum ersten Mal jemand Bestimmten nicht nur von hinten, sondern sogar von schräg vorne! ;)
Ansonsten - grandiose Bilder, tolle Panoramen. Wieviel GB an Fotos hast du eigentlich in den letzten Monaten fabriziert?
psst. ich weiß nicht, ob es schon bemerkt worden ist. ;)
fotos.. hm.. sagen wir mal "einige gigabyte".
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