Bunter Wegesrand
Einen Samstag im Bett verkrankt, einen in Wien verlernt, und schließlich, endlich, einen hierzulande verlebt: ge-aufwacht, ge-ausschlaft, ge-lesen, ge-kocht, ge-ausflugt, ge-staubsaugt. Einen ausführlichen Vergleich erspare ich mir jetzt lieber, aber zumindest kann ich nach dem heutigen Ausflug ein vor kurzem gegebenes Versprechen erfüllen. Ladies and Gentlemen, meine Gazelle:
Auf dem Weg zur Arbeit haben mich in den letzten Tagen immer einige kleine, verdächtig aussehende Triebe angelacht, gestern wurde aus dem grünen Gespitzel eine richtige Blumenwiese: Krokusse. Einfach so, direkt neben der Straße. Nachdem mein Blick etwas geschult war, habe ich sie dann überall entdeckt, in Vorgärten und Blumentöpfen. Hübsch. Mein vorsichtiges Herumstapfen zwecks digitaler Belichtung hat immer wieder die Aufmerksamkeit der anderen Passanten erregt, die dann aber eigentlich immer gelächelt haben. Bis auf eine ältere Dame, die mich als mutmaßlichen Blumendieb/Vandalen offenbar erst etwas anschnauzen wollte, dann aber die Kamera entdeckte und schließlich gelächelt hat. Vielleicht hat sie auch etwas Nettes gesagt und ich habe den Klang der Stimme falsch interpretiert, wer weiß.
Am glücklichsten scheinen aber die Hummeln und Bienen zu sein, auch wenn sie im eher frischen Wind teilweise noch etwas sehr unbeholfen, nun ja, herumtaumeln. Ein glücklicher Start führt dann nach ein paar Zentimetern schon wieder zu einer, in meinen Augen, unerwünschten Bruchlandung. Oder vielleicht war vor lauter Pollen auch einfach nichts zu sehen.