open fragments

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30.5.07

Ur^10-enkel

Surrenderweise wurden mir heute die Nachfahren von alten Bekannten präsentiert. Ein ganzer Käfig voll, einige tausend. Blutsverwandte, sozusagen - und alle wollen gefüttert werden. Wieder mal. Nun ist nicht so, dass man sie optisch irgendwie von denen unterscheiden könnte, mit denen ich normalerweise arbeite, aber irgendwie ist es dann doch etwas anderes, wenn man sich so lange kennt.

14.5.07

Drei Kreuze

Es ist schön, wenn man ein Kapitel abschließen kann. Die wenigsten werden sich an die Anfänge erinnern können, aber mit diesem dritten Eintrag kann ich meine Triologie der Kreuze endlich abschließen.

Meine Wahlkarte ist angekommen.

Siehe auch hier und hier.

Zwei Monate vor der Wahl beantragt, einen Monat nach der Wahl noch immer nicht erhalten. Zu dem Zeitpunkt kehrte ich Tanzania den Rücken, und jetzt wurde mir das Kuvert hier auf den Schreibtisch gelegt. 10,5 Monate nach der ursprünglichen Email, in einem völlig anderen Land. Offenbar kam die Post doch noch irgendwann an, jetzt hat sich ein reisender Kollege an mich erinnert. Irgendwie beeindruckend, dass es der Brief tatsächlich noch geschafft hat.

Achja:
Eine Stimmabgabe im Ausland hat spätestens am Wahltag, 1. Oktober 2006, bis zur Schließung des letzten Wahllokals, zu erfolgen

6.5.07

Flaggen, Fahnen, Wimpel

Monatelang fährt man die frühmorgens die gleichen Straßen entlang. Anfangs noch in grauer Morgendämmerung, inzwischen bei strahlendem Sonnenschein. Aus den regennassen Schafen wurden erst große Fellbälle, später eher nackt wirkende Scheropfer. Bei allen gibt es Nachwuchs - kleine Lämmer, langbeinige Fohlen und, vermutlich bald, auch kleine Häschen.
An den Anblick der rotziegeligen Reihenhäuser gewöhnt man sich auch schnell, umso größer war die Überraschung über die Veränderungen der letzten Woche. Der vergangene Montag war mir als Feiertag angekündigt worden, Königinnentag. Eine Art verschobener Geburtstag. Große Feiern, alles orange, etc. Schön. Dass aber dann plötzlich überall Fahnen hängen, war doch überraschend. Ganze Häuserreihen zeigten plötzlich Flagge - ein kurzer Mast, schräg neben der Haustür montiert, daran dann gestreifter Stoff. Kein Fähnchen, meist eine ausgewachsene 2m-Flagge, manchmal noch größer. Ein schöner Anblick, vor allem auch wegen den teilweise noch zusätzlich aufgehängten, orangen Schals.
Am späten Nachmittag wiegte sich noch alles im Wind, bei einer spätabendlichen Runde war der Spuk wieder vorbei. Keine Fahnen weit und breit, nur noch einige Wimpel.

Am nächsten Tag wird mir erklärt, dass die Fahne geehrt werden muss, dass sie vor Sonnenuntergang abgenommen wird. Gut, hatte ich schon mal gehört, aber wieder vergessen.

Fünf Tage später geht der Spuk von vorne los: am Morgen hängen die Fahnen wieder da, diesmal allerdings auf Halbmast. Leichte Irritation meinerseits, später werde ich aufgeklärt: man gedenkt der gefallenen Veteranen des zweiten Weltkrieges.
Bis Sonnenuntergang flattert die Trauerbeflaggung, nachts kehrte der gewohnte Anblick zurück.

Der nächste Morgen brachte dann wieder die gewohnt fröhliche Ansicht: Flaggen gehisst, und gefühlsmäßig noch zahlreicher als zuvor: Befreiungstag, der letzte deutsche General kapitulierte in Wageningen, die Niederlande sind offiziell nicht mehr besetzt. In manchen Vorgärten sind plötzlich ausgewachsene, haushohe Fahnenmaste aus dem Boden gewachsen, an denen vorgartengroße Flaggen hängen, sehr beeindruckend. Ansprachen, Kranzniederlegungen, Veteranenparaden und Musik: man feiert.