open fragments

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26.4.06

Tropische Inselimpressionen am Morgen

Wer am frühen Morgen die ersten Fußabdrücke am Strand hinterlassen will, muss früh aufstehen, idealerweise noch vor Sonnenaufgang. Netterweise sind die Angestellten der Lodge auf sich solcherart als verrückt outende Touristen eingestellt, bereits um 6:00 stehen Thermoskannen mit Tee und Kaffee am Strand parat. Wie sich herausstellt, bin ich weder der erste noch der einzige, der das Angebot nutzt. Belohnt wird die Mühe, wenn man sich etwas später anschauen kann, was einem vor die ebenfalls noch völlig verschlafene Linse gelaufen ist.
Fußabdrücke in Singular und Plural, beispielsweise. Allerdings wieder kein Freitag...


Dazu dann Farbstudien im Osten – von zarter Morgenröte hin zu gleißendem Orange.


Die restliche Umwelt lässt das wie gewöhnlich kalt – die ersten Fischer haben das alles bereits mehrmals gesehen, ihnen dürfte der Anblick von in der Morgenröte sacht schaukelnden Booten vertraut sein. Der Vogel interessiert sich auch eher für das, was vor seinem Schnabel herumkrabbelt. Meine fotografischen Annäherungsversuche honoriert er schließlich mit einem offensichtlich abweisenden Abflug.


Ich weiß noch nicht recht, was ich vom folgenden Foto halten soll. Irgendwie übt der Übergang vom Land zum Meer (oder umgekehrt) immer eine ganz spezielle Faszination aus. Vor allem, wenn sich plötzlich eine leichte Symmetrie zeigt. Als stünde man mit nassen Füßen in der Brandung, dem sprichwörtlichen Niemandsland zwischen zwei Fronten, die unaufhörlich aufeinander prallen.

Irgendwann kommt man dann zu dem Schluss, dass Salz und Sand genug Chancen hatten, in die Kamera einzudringen und zieht die Konsequenzen. Legt sich auf eine der Liegen und holt noch etwas Schlaf nach. Oder man geht zurück zur Lodge, die sich gleich hinter dem Palmengürtel am Strand versteckt, legt die Beine hoch und genießt die Aussicht.

21.4.06

1700 EIR? 2700 EIR?

Empfindliche Naturen sollten ihre Nase mit einer Wäschekluppe verzieren, die folgenden Fotos haben bereits einige Tage auf dem Buckel und könnten schon etwas streng riechen. Im zweiten „a taste of“ Beitrag hatte ich angekündigt, einige Fotos von meinem kleinen Kanuausflug in einem Fragment zu verarbeiten. Inzwischen hat es mich bereits ein zweites Mal auf den Fluss verschlagen, dazu kommt der kurze Osterausflug nach Sansibar – es wird also Zeit, die Warteliste systematisch abzuarbeiten. Außerdem ist mir nach den letzten Beiträgen nahegelegt worden, mehr Tierbilder zu präsentieren. Dein Wunsch ist mir Befehl – hier sind sie.
Der Kilombero River überflutet in der Regenzeit die „flood plains“. In den letzten drei Jahren ist das (leider) nicht und heuer zumindest 'noch' nicht passiert. Die in diesem Satz versteckte Botschaft braucht – zumindest bei mir – etwas Hilfe, um wirklich anzukommen. Die ominösen „flood plains“ sind für jemanden, der allenfalls noch eine österreichische Au kennt, nur schwer fassbar. Genaugenommen kann alles, was ich beim letzten Mal fotografiert habe, überflutet werden. Aus der Strasse wird dann eine Art Damm, die Wasserfläche erstreckt sich bis ins Innere Ifakaras: Eine an der schmalsten Stelle fünf Kilometer breite, fast stehende Wasserfläche, die sich an der breitesten Stelle auf rund fünfzig Kilometer ausdehnen kann. Say „Hello“ to the biggest malaria transmission system in the world.
Plötzlich versteht man, warum hier für manche Orte (Fischer am Fluss, vermutlich) plasmodienübertragende Mosquitostiche pro Person und Jahr im vierstelligen Bereich aufgezeichnet wurden. Der Titel des Fragments ist also kein orthographieschwacher Kommentar zu Ostern, sondern bezieht sich auf die „Entomologial Inoculation Rate“. Zum Vergleich: andere Gebiete meidet man bereits bei EIRs im einstelligen Bereich.
Aus dem Ansteigen des Wasserpegels ergeben sich noch andere Unannehmlichkeiten, zum Beispiel schwimmt der Inhalt der, nennen wir sie einmal so, Senkgruben plötzlich in der Gegend herum. Den meisten wird die Vorstellung an sich schon nicht sympathisch sein, in einem Choleragebiet ist so etwas aber zumindest doppelt unangenehm. Das dann auch noch Krokodile bis in das Stadtgebiet schwimmen können, was in Folge auch zu Todesfällen führen kann, macht die Situation auch nicht angenehmer.

Im Moment sind wir davon aber ein gutes Stück weit entfernt – nach der langen Trockenzeit ist der Fluss noch immer auf einem relativ niedrigen Stand. Erreicht man das Ende der Strasse, wird man von einigen selbst für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich hohen Bodenwellen auf der Straße darauf hingewiesen, dass eben diese bald endet. Eine Brücke exisitiert nicht, sämtlicher Verkehr wird mittels Fähre abgewickelt, zumindest tagsüber. In der Nähe der Anlegestelle befinden sich fast immer einige Kanus, gegen Bezahlung wird man von den Fischern auf den Fluss mitgenommen. Bevor es flussabwärts losgeht, noch ein Blick auf die gegenüberliegende Anlegestelle:


Mit der Strömung bewegt sich das Kanu fast von selbst, trotzdem bleibt unser Kapitän aufmerksam. Die örtlichen Hippos (Kilomberopferde, sozusagen) sind dafür bekannt, dass sie die Kanus bei zu engem Kontakt umwerfen. Da Schwimmen nicht empfohlen wird, sucht man solche Begegnungen eher zu vermeiden. Auch wenn das langsam treibende Gemüse harmlos ist: mit gewissen anderen Bewohnern ist nicht zu spaßen, so lange sie sich in der Pre-Handtaschen/Gürtel/Schuhform zeigen. Ganz abgesehen von diversen Einzellern und einer eventuell auftauchenden „nyoka“.


Die bräunliche Wasserfarbe auf manchen Bildern lässt auch gleich ein allgegenwärtiges Problem der örtlichen Gegend erkennen, den Verlust fruchtbaren Ackerbodens: „soil erosion“. Jeder Regenguss lässt etwas mehr davon Richtung Ozean wandern. Die örtliche Vogelwelt lässt sich davon wenig beeindrucken, es folgt ohne große Worte eine kleine Gallerie der Tierbilder – eröffnet wird der Reigen von einem seltsamen Vogel (grinsend), über den Kingfisher (?) bis hin zum ominösen Wasserhahn, der sich dann doch als Adler entpuppte. Das Kanga ist jedenfalls reserviert und wird bei Gelegenheit übereicht.








Zum Schluss folgt jetzt auch noch die Hintergrundgeschichte zu dem Foto, dass bisher die umfangreichsten Rückmeldungen ausgelöst hat und inzwischen (vielleicht noch immer) einige Desktops ziert. Und weil es auch mir so gut gefällt, verlinke ich es einfach nochmals.



Wie man auf den ersten Bildern des Eintrages sieht, war anfangs am Himmel in Richtung Osten nichts Auffälliges zu sehen. Gegen Halbzeit der Safari schob sich dann dieser Zwillings-Wolkenkoloss unübersehbar ins Blickfeld, mit eindeutigem Kurs in unsere Richtung. Je näher uns der rechte Zwilling kam, desto beeindruckender wurde der Regenbogen, der sich schließlich sogar verdoppelte.

Kurz bevor uns der Regen dann aber wirklich erreichte, löste sich alles in Wohlgefallen auf, die Wolke verschwand – und vor uns konnte die Sonne ungestört hinter den Horizont fallen. Währendessen tauchten am anderen Ufer dann tatsächlich noch zwei Hippos auf, nach all den anderen kleinen Tieren eine angenehme Überraschung.


Süßwasserpanorama

Das Bild aus der ersten Kilomberoserie hat sich meiner Meinung nach ein eigenes Fragment verdient. Einwände?

A taste of things to come...

Eigentlich wollte ich gestern Abend einige Fotoleichen aus dem Keller holen, die ich schon bei der letzten Geschmacksprobe versprochen habe - namentlich die Bilder vom ominösen, kopflosen Wasserhahn respektive diejenigen von der ersten Bootstour auf dem Kilombero. Ein kleiner, ominöser Stromausfall hat gestern kurz nach Mitternacht allerdings den Beitrag eliminiert, er folgt also morgen.
Vorläufig biete ich dafür ein Bild vom Osterausflug an. Das Bild wird sich morgen leicht verändern, der richtige Name für den Strand und die Lodge, die sich am Strand befindet, ist "Matemwe Beach".

Wenn man mit beginnender Flut in die Lagune hinauswatet, kann man solche Fotos machen - auch wenn man sich dann wirklich beeilen sollte, wenn man die Kamera nicht auf dem Kopf balancierend, schwimmenderweise an den Strand bringen will.

12.4.06

Der Strand in meinem Zimmer



Es muss nicht immer ein Sandstrand sein, und es muss auch nicht Freitag sein – aber so schaut es aus, wenn man den nächtlichen Heimweg in einem Tropenregenguss antritt und schließlich leicht verfroren und durchweicht zu Hause ankommt. Tropfnass, sozusagen.

10.4.06

Honigsemmel

Ich hätte nie gedacht, dass mir manche Dinge noch einmal nützlich sein würden. Drei Jahre meines Lebens bin ich quasi wöchentlich in einer Bäckerei (oder Mühle) gestanden und habe mit Teig herumgepfuscht. Habe gelernt, was BAS und BHM in einem Rezept bedeuten, dass man Hefe, Salz und eben BHM im Prozentbereich mit Weizenmehl vermischt, daraus dann abhängig von der Mehlqualität einen 165-185er Teig produziert, erst langsam mischen, dann schnell kneten. Ein Großteil dieser Informationen ist wie so oft nutzlos, wie auch zu Hause im Supermarkt findet sich nirgendwo ein W480 oder ein W700er Mehl, geschweige denn Angaben zur Kleberqualität oder zur Wasseraufnahmefähigkeit. Extensogramm- oder Farinogrammkurven, mittels derer man die Knetdauer bestimmen könnte, gibt es natürlich auch nicht. Und wenn, würden sie nichts nutzen – ich habe keine Ahnung, wieviel Energie ich mit meinen beiden Händen in den Teig einbringe. Dass ich weder eine Waage noch einen Messbecher habe, spielt hier auch mit hinein. Und wie man die Trockenhefe portionieren muss – tja, Bahnhof.
Auf der Suche nach Inspiration schiebe ich meine Zutaten planlos etwas hin und her, putsche die Hefe mit etwas Zucker und lauwarmen Wasser auf - zumindest für die Molekularbiologen und Hausfrauen/männer nachvollziehbar. Apropos Molbios: kryptische Bezeichnungen aus wenigen Buchstaben gibt es auch anderswo, gesehen?
Als dann alles bereitsteht, rätsle ich noch kurz weiter und besinne mich schlussendlich wieder auf das, was ich gelernt habe – improvisieren. Zutaten kann man nach Gefühl dosieren und Teiglinge auch mit einem Trinkglas ausrollen, wenn kein Rundholz vorhanden ist.
Außerdem zwingt mich der Expansionsdrang der Hefe [sie verlässt gerade das Glas] zum schnellen Handeln. Einige anstrengende Minuten später kann ich dann etwas ansatzweise Teigähnliches von meinen Händen und aus der Schüssel kratzen. Überraschenderweise klappt das Rundwirken auf Anhieb, Sekunden später habe ich einen schönen, halbkugelförmigen Teig vor mir auf der betonierten Arbeitsfläche liegen. Während ich gerade einen kurzen Moment des Stolzes auskoste, den Teig mit einem feuchten Tuch zudecke und ihn dann vorschriftgemäß ruhen lasse, kündigt sich, mit einem leisen Klicken und plötzlich einsetzender Finsternis, das an, was ich gerade überhaupt nicht brauchen kann: ein Stromausfall.
Nach dem Abendessen bin ich etwas schlauer – man sollte zum Zudecken kein Frotteegeschirrtuch verwenden. Außerdem ist immer noch kein Strom da. Und ohne Strom kann ich nicht backen. Vom naheliegenden Gedanken, dass ich die grünen Teiglinge eigentlich einfrieren könnte, muss ich mich einige gedankenlose Minuten später auch verabschieden – ohne Strom geht natürlich auch das Tiefkühlfach nicht. Bei Kerzenschein verarbeite ich mein Rohmaterial vorläufig weiter, habe schließlich sechs sehr ansehnliche „Mohn“flesserl [werden mangels Mohn mit Hirse dekoriert, sind auch kleine, dunkle Körner], vier mäßig attraktive Salzstangerl [sogar mit Kümmel] und sechs erbärmliche Handsemmerl vor mir liegen. Der Gedanke, dass ich noch über vier Kilo Mehl zum Üben verfüge, tröstet mich etwas. Angesichts der noch immer andauernden Energiekrise ist die Zukunft meiner kleinen Experimente vorläufig ungewiss, ich versuche sie trotz allem gut gestaubt im Kühlschrank einzulagern. Vielleicht kommt der Strom im Laufe des Abends ja noch einmal zurück. Hoffentlich. Auch wenn sie es vermutlich nie lesen werden: Danke, Herr Resch!

Nachtrag:
Am nächsten Morgen wird mir klar, dass sich die Hoffnung nicht erfüllt hat. Ein leichter, nicht unangenehmer Geruch nach Hefe und Teig erfüllt inzwischen die Küche. Die drei Mohnflesserl, die im Kühlschrank keinen Platz gefunden haben, sind kräftig aufgegangen und trotz Abdeckung etwas ausgetrocknet, die anderen Teiglinge (ebenfalls deutlich vergrößert) genießen die Restkälte im Kühlschrank, Langzeitführung auf afrikanisch. Es ruft die Arbeit – vielleicht kann ich ja am Abend endlich meine Honigsemmel essen.

7.4.06

Anpassung

Noch keine eineinhalb Monate sind vergangen, seit ich am Wiener Flughafen den Taschentuchschwenkern den Rücken zugekehrt habe. Wenn ich jetzt auf einen Lichtschalter drücke, wandert der Blick zur Lampe, gespannt, ob sie aufleuchten wird. Verschwunden ist das gedankenlose Vertrauen in die Technik, dass ich in zwei Lebensjahrzehnten aufgebaut habe. Strom und Wasser waren bisher wie die Luft zu Atmen: immer da, wenn man sie brauchte. Allgegenwärtig, jederzeit verfügbar. Vielleicht ließ sich ein Gerät manchmal nur unter leichtem Fluchen zum Laufen bringen, wenn eine Steckdose unüberlegterweise versteckt hinter einem Schrank oder unter einem Bett montiert war, vielleicht fiel der Strom während eines Gewitters einmal für einige Minuten aus. Aber trotzdem: er war eine Selbstverständlichkeit, ein Gemeingut, eine jederzeit anzapfbare Ressource. Wie soll man sich in einem Land, in dem selbst abgelegene Berghütten an das Stromnetz angeschlossen sind, auf Tage vorbereiten, an denen es einfach keinen Strom gibt? Oder an Viertelstunden, in denen sich der Zustand der Leitung quasi im Sekundentakt von stromführend auf stromlos und wieder zurück verändert?
Meine Gewissheit, dass das Betätigen eines Lichtschalters Sekundenbruchteile später einen erleuchteten Raum zur Folge hat, wurde ersetzt durch kurze Spannungsmomente. Jedes Mal, wenn ich mich unter die Dusche stelle und den Hahn aufdrehe. Wenn ich am Laptop arbeite und die Ladekontrollanzeige im Auge behalten muss. Wenn ich eine Reihe Proben für das Photometer vorbereite und nach einer halben Stunde seufzend auf ein schwarzes Display starre, die messbereiten Proben im Rack vor mir stehend. Die Generatoren, die in eng begrenzten Bereichen für Wärme, Behaglichkeit und Energie sorgen, um einen singenden Österreicher zu zitieren, werden nicht immer eingeschaltet. Weil schon Feierabend ist, weil sie nicht funktionieren, weil das Gras grün ist. Mit einer gewissen Nonchalance lagere ich inzwischen die Proben einfach über Nacht ein, verschiebe eine Dusche um ein paar Stunden oder sitze abends eben bei Kerzenschein vor dem Schreibtisch. Wie jetzt gerade. Von draußen dringen die gewohnten Geräusche herein – abendliche Gespräche der Nachbarn, die rund um ein Feuer sitzend kochen, balzende Insekten, verwirrtes Geflügel. Das Piepsen einer ankommenden SM, dazu das leise Klicken, mit dem Käfer auf Beton fallen. Mein leise-aufgebrachtes Gemurmel, wenn wieder eine dieser fliegenden Termiten in meinem Gesicht landet, der leicht beißende Geruch von brennendem Holz. Alles vertraute Sinneseindrücke.
Selbst mit dem Mosquitonetz habe ich mich inzwischen arrangiert, weder verheddere ich mich beim Verlassen des Bettes darin, noch befreie ich mich nachts ungewollt davon. Nicht mehr, um genau zu sein. Am ersten Morgen habe ich mein Missgeschick noch nicht einmal bemerkt. Dass über mir etwas fehlte, realisierte ich erst, als ich mich auf die Seite drehte und das Netz neben mir hängen sah. Am zweiten Morgen dämmerte mir schon vor dem Öffnen der Augen, dass ich es wieder geschafft hatte. Nachdem ich den Juckreiz am Fuß erfolgreich ignoriert hatte, konnte der Tag dann trotzdem beginnen. Seitdem bin ich immer unter einem weißen Maschenhimmel aufgewacht, was, allem Vertrauen in Lariam zum Trotz, definitv zu bevorzugen ist.
Gewisse andere Rituale lassen sich einfacher anpassen. Habe ich in Wien beim Verlassen der Wohnung kurz kontrolliert, ob Ausweise, Geld und Handy da sind, gilt hier der Kontrollgriff beim abendlichen Verlassen des Hauses der Taschenlampe, dem Repellent sowie dem Schlüsselbund, wobei erstere einen besonderen Status einnimmt. Bis vor kurzem war Dunkelheit immer etwas Außergewöhnliches. keine alltägliche Situation. Im Keller, vielleicht. Sonst gab es immer Lichtquellen – Leuchtdioden und Displays von Elektrogeräten, Straßenlaternen, Scheinwerfer. Auf den Straßen hier leuchten dagegen nur die Wazungus, wenn sie auf ihren Fahrrädern unerwegs sind. Nicht, dass hier nachts niemand unterwegs wäre – die Straßen sind am späten Abend noch relativ belebt, aber alle anderen haben entweder kein Geld für die Lämpchen, kümmern sich nicht um die optische Ortung von Verkehrshindernissen oder haben das wundersame Talent, im Dunkeln sehen zu können. Die meisten Autos haben Scheinwerfer, für alles andere gibt es im Fall der Fälle auch noch die Fahrradklingel.
Am frühen Abend tragen noch die Kochfeuer ihr flackerndes Licht zur allgemeinen Beleuchtung bei, zusammen mit einzelnen Neonröhren im Umfeld des Krankenhauses, „etwas später“ (oder zu stromlosen Zeiten) versinkt dann alles in Dunkelheit. Der nächtliche Wanderer/Radfahrer wird von natürlichen Lichtquellen (wenn nicht gerade Neumond ist) oder eben seiner Taschenlampe abhängig. Und so beweget man sich dann in seiner kleinen Lichtinsel von Ort zu Ort, umrundet Pfützen, weckt bei Toren gelegentlich einen Askari mit einem „Hodi Hodi Hodi“ auf, um sich dann schlussendlich mit geschlossenem Mund durch den Insektenschwarm beim Sicherheitslicht über der Haustüre zu kämpfen.

6.4.06

Blick nach oben



Wenn man in einem ausgehöhlten Baumstam sitzt, schwimmender- und schwankenderweise, mustert man solche Wölkchen mit einem gewissen Misstrauen. Bewegen sie sich dann auch noch ausgerechnet auf einen zu, wandert die Augenbraue langsam nach oben. Und wenn sie sich dann eine halbe Stunde später, direkt über einem, auflösen, freut man sich.
Der momentane Trend zum Fotoblog wird sich demnächst wieder abschwächen, keine Sorge. Im Moment gibt es aber (leider?) mehr vorzeigbare Fotos als lesenswerte Texte.

4.4.06

high life

Ein kleiner Nachtrag zum Wochenende. Die Hauptstraße von Ifakara, Samstag Abend, gegen 21:00. Wie wir feststellen mussten, hatte die Blue Bar bereits geschlossen. Aus der Sweet Africa Bar wurden wir erst kurz nach Mitternacht hinauskomplimentiert.

1.4.06

A taste of things to come...







„Flussfahrt mit Huhn“

Wer den Vogel auf Bild Nr. 3 erkennt, bevor ich den ausführlichen Bericht poste, bekommt ein Kanga. Anyone?